In Sanremo machen wir uns erst mal auf die Suche nach einer Bar. Es ist ein seltsames Gefühl, zu wissen, dass der heutige Tag der letzte meiner insgesamt sechsjährigen Radreise sein wird. Heute werden wir die Grenze zu Frankreich überqueren und beenden somit die 14. und letzte Etappe meiner Stiefelumrundung. Ich war in den letzten sechs Jahren insgesamt vierzehn Mal in Italien, um die gesamte Küste von Trieste bis Ventimiglia abzuradeln. Das zeugt von Beständigkeit und großer Liebe zu Italien und zum Radfahren!!


Eine Bar?? Gesucht – gefunden!





Der geniale Radweg „Ciclabile d’Imperia“ von gestern setzt sich glücklicherweise auch westlich von Sanremo fort!





Die Galleria Capo Nero auf der Höhe des gleichnamigen Kaps ist etwas Besonderes! Hier muss man entweder schnell im Lesen sein oder so langsam fahren, damit sich die Texte im Vorbeifahren überhaupt überfliegen lassen. Eigentlich unmöglich! Also macht man es so wie ich und fotografiert die alle 100 Meter angebrachten Tafeln und aufgesprühten Schriftzüge am Boden einfach ab. Das mache ich mittlerweile geschickt während ich radle… Der Tunnel ist sehr lang und dementsprechend viele Informationen über die italienische Radfahrgeschichte sind hier, wie in einem Museum, untergebracht.












Die Italiener sind, wie man weiß, begeisterte Radfahrer! Am alten Bahnhof von Ospedaletti Ligure trifft sich der mit top Rennrädern ausgestattete Nachwuchs zu einem Geschicklichkeits-Rennen!





In Ospedaletti Ligure ist der Radweg leider zu Ende und wir finden uns auf der altbekannten Via Aurelia Ponente wieder, die allerdings bald anders benannt wird, nämlich Via Madonna della Ruota und ab der Ortschaft Arziglia Via Arziglia.




Nach dem bunt bewachsenen Capo Sant’Ampello durchqueren wir die Stadt Bordighera.






Am Promenadenradweg von Bordighera und Vallecrosia halten wir Ausschau nach einem lauschigen Lokal und einem geeigneten Badestrand. Wir waren bis jetzt noch kein einziges Mal im Meer!!!




In Vallecrosia werden wir fündig!


Kurze Verschnauf- und Badepause bei unserem Lieblingsgetränk Lemon Soda mit Eiswürfel!





Über den Nervi-Bach führt eine im Grünen gelegene Fußgänger- und Radfahrerbrücke.


Jenseits der Brücke befinden wir uns bereits in Ventimiglia, der letzten größeren Stadt vor der Grenze zu Frankreich.





Die Altstadt von Ventimiglia liegt idyllisch oberhalb des Flusses Roya. Durch ihre Hügellage ist sie bereits von Weitem gut zu erkennen und ein schönes Fotomotiv.


Wir durchqueren den Altstadt-Tunnel von Ventimiglia und kommen erst danach drauf, dass wir hier falsch sind. Kommando: Alles wieder zurück!!



Sehr zu unserem Bedauern müssen wir, um zur Grenze nach Frankreich zu gelangen, zuerst auf der verkehrsreichen Via Francia einen langgezogenen Hügel bezwingen. Hier beginnt mein einzig schwerwiegender Navigationsfehler der gesamten Tour um den Stiefel! Wir hätten uns viel Leid, Plage und Angst erspart, wären wir einfach über den Corso Verdi im Süden an Ventimiglia vorbeigefahren!! Und das Schlimmste daran ist: Ich realisiere diesen Fehler erst in diesem Moment, da ich diese Zeilen schreibe – fünf Monate danach!!




Am Hügel angekommen, erscheint vor unseren Augen ein schreckliches Ungetüm! Eine dunkle, schmale Röhre mit sehr viel Verkehr, der nicht gerade langsam in Richtung Frankreich rollt! Sollen wir so kurz vor unserem Ziel aufgeben? Nein, das kommt nicht in Frage, für Harald sowieso nicht und für mich auch nicht. Lichter an und durch, lautet die Devise. In diesem Tunnel habe ich zum ersten Mal in einem Tunnel in Italien richtig Angst!



Erleichtert darüber, den Tunnel heil überstanden zu haben, treten wir, ohne genauer zu schauen, der Komoot-Route entlang, immer Richtung Francia!


Noch so ein doofer Tunnel und auch hier hätte es eine Alternativroute über den etwas längeren Corso Montecarlo gegeben!!



Tja, die Radroute verläuft, wie bereits erwähnt, über den Corso Monte Carlo!





Und endlich, nach einer gefährlichen Irrfahrt, haben wir unser Ziel, die Grenze zu Frankreich, erreicht!!! Ich bin echt stolz auf mich, durchgehalten und meine Reise um den gesamten italienischen Stiefel vollendet zu haben!!





Die folgenden Bilder möchte ich nur noch kurz kommentieren, da die Fahrt von der Grenze nach Monaco ja nicht zu meiner Stiefelumrundung gehört und daher nicht näher erläutert werden muss. Für uns war Monaco dennoch ein würdiger Abschluss und wenn man schon einmal so nah dran ist, muss man es auch gesehen haben!


























































































































Per l’ultima volta scrivo: BUONANOTTE!!!
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