Heute ist ein Entspannungstag angesagt. Wir haben nur 27 Kilometer bis nach Vieste zurückzulegen…
Nach einem ausgiebigen Frühstück auf der Aussichtsterrasse des Restaurants „Piccolo Paradiso“ holen wir unsere Räder aus der Garage. Meines hat leider einen Patschen, obwohl es gestern noch unversehrt war. Ich pumpe einfach mal Luft in den Schlauch und hoffe, dass das reicht…


Dann schieße ich noch ein paar Fotos von unserer Unterkunft und dem vorzüglichen Restaurant „Piccolo Paradiso“, bevor wir eine Besichtigungstour durch die Altstadt von Peschici in Angriff nehmen.





Tagsüber sind die Gassen fast menschenleer und mit den kalkweiß gestrichenen Fassaden der Häuser und den blauen Fenster- und Türbalken erinnert Peschici an ein Dorf auf einer ägäischen Insel. Es gibt so viel zu bewundern und zu bestaunen!











Wir durchstreifen die Altstadt bis zum Klippenvorsprung, wo das Schloss von Peschici scheinbar mit dem Felsen verschmilzt.





Auf dem Weg aus der Stadt machen wir Bekanntschaft mit einem kläffenden Köter, der zur Abwechslung einmal hinter einem Zaun gehalten wird. Diese Fotos sind stellvertretend für alle bisher angetroffenen Hunde auf dieser Radreise. Sie sehen bis auf wenige Ausnahmen ALLE genauso aus wie dieses Exemplar. Wir nennen die Spezies „Süditalienischer Hirtenhund“.


Die Strecke zwischen Peschici und Vieste verläuft auf der mehr oder weniger küstennahen Straße „SP 52 Peschici-Vieste“ mit teils wildromantischen Ausblicken auf versteckte Meeresbuchten. Die Fahrbahn schlängelt sich bergauf und bergab durch duftende Pinienwälder und Felsformationen. Anfang September ist hier relativ wenig los. Im Hochsommer soll, laut Auskunft einer Freundin, die Straße sehr stark befahren sein.




Auf der Höhe vom Camping Village Baia Falcone, etwa 5 Kilometer vor Vieste, entscheiden wir uns für einen Weg abseits der SP52 und biegen links in Richtung Meer ab. Der Weg ist ruhiger und teils schottrig und nach der Fahrt entlang des schmalen Kanals genießt man einen herrlichen Blick zum Trabucco Garganico und bis nach Vieste im Hintergrund.






Nach der Spritztour folgen wir aus Mangel an Alternativen wieder der SP52 und jagen zwei E-Bikern nach… Kurz schaffe ich es, mich „rein zu hängen“…


Bald erreichen wir das Trabucco Garganico, wo Harald seine/meine/unsere?? Drohne steigen lässt…





In Vieste angekommen, verschaffen wir uns erst mal einen Überblick über die Stadt. Hier die ersten Eindrücke…





Vieste
Das mittelalterliche Städtchen verzückt mit einer traumhaften Lage auf der Gargano-Halbinsel und ist reich an Geschichte und Kultur. Die historische Altstadt, mit ihren weiß schimmernden Häuschen und einem Labyrinth aus Treppchen und Gassen, ist auf einem Felsvorsprung aus zerklüftetem Kalkstein gelegen: Weit ragt die Punta di San Francesco in das türkisblaue Meer der Adria hinaus – ein einmaliger Anblick. Die Geschichte des ehemaligen Fischerdörfchens reicht weit zurück: Außerhalb der Stadt sind noch die Reste prähistorischer Siedlungen und Grabstätten zu finden, die der Bronzezeit zugeschrieben werden. Historiker sind sich außerdem sicher, dass Vieste bereits im 6. Jahrhundert vor Christi bewohnt war. Einige antike Funde sind heute im Museo Civico der Stadt zu bestaunen. Bis ins 17. Jahrhundert war Vieste immer wieder Angriffsziel osmanischer Seeräuber. Festungsanlagen und deren Überreste, durch die sich die damaligen Bewohner gegen die Gefahr zu schützen suchten, erinnern an diese dunklen Zeiten, unter anderem das Castello Svevo Aragonese Friedrichs II. (https://www.italien.de/staedte/vieste).


Noch heute mahnt ein Felsblock, die Chianca Amara im Zentrum der Stadt, an die grausamen Ereignisse der Vergangenheit: Auf ihm sollen im 16. Jahrhundert tausende von Bewohnern Viestes von den einfallenden Osmanen hingerichtet worden sein (https://www.italien.de/staedte/vieste).


Hungrig machen wir uns auf die Suche nach einem lauschigen Restaurant und werden bei „Padre Pio“ fündig. Wir freuen uns über die nette Herz-Dekoration, ahnen aber noch nicht, dass ganz Vieste im „Amore-Fieber“ taumelt…







Das wird uns erst bewusst, als wir die Altstadt weiter durchstreifen und ein zukünftiges Brautpaar treffen, das gerade ein Einladungsvideo zur Hochzeit, ein sogenanntes „Ante prima“, dreht. Wir spielen dabei die Statisten und müssen unsere Räder an dem Paar staunend und entzückt vorbei schieben. An jeder Ecke, in jeder Gasse, in den Lokalen und an den Balkonen – überall sind rote Herzen angebracht. Auf der „Scala dell’Amore“ lassen sich alle Verliebten gerne fotografieren. So natürlich auch WIR!! Die Woche der Liebe findet jedes Jahr in der ersten Septemberwoche statt!







Nach ein paar Irrwegen durch die verwinkelten Gassen der Altstadt entscheiden wir uns für das ***Hotel Seggio direkt an der Steilküste (210,-€ pro Nacht). Mit einem Lift erreicht man den hoteleigenen Zugang zum Meer mit Sonnenliegen und Poolasas und eine von Felsen eingerahmte Bucht zum Schwimmen und Bouldern…





Der Blick aus unserem Hotelzimmer mit kleinem Balkon ist einfach herrlich!



Die Bucht beim Hotel direkt unter der Punta di San Francesco wäre richtig cool zum Bouldern, hätte man Kletter- und Handschuhe dabei. Leider ist der Fels viel zu spitz, um darauf bloßfüßig klettern zu können…





Nach dem Aktivprogramm genießen wir auf der Südseite der Bucht bei einem verfallenen Trabucco die letzten Sonnenstrahlen…





Ein Abendspaziergang durch die verwinkelten Gassen der Stadt muss sein!









Vom Restaurant „Guarda la Luna“ aus hat man einen phantastischen Blick auf die Punta di San Francesco und die untergehende Sonne. Leider sind wir etwas zu spät dran, aber auch nach dem Sonnenuntergang ist die Stimmung auf der „Terrazza romantica“ überwältigend!




Hier habe ich ein paar Highlights des Tages in einem kurzen Video festgehalten… Musik: Marco Masini – „Ci vorebbe il mare“
So, jetzt geht’s ab in die Heia für einen wichtigen Erholungsschlaf. Der morgige Tag wird nämlich MEGA-ANSTRENGEND!!
Buona notte a tutti!!
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