Während ich in unserem Hotel „Relais Piazza Garibaldi“ in Terracina das Frühstück einnehme, düst Harald mit einem Elektro-Leihwagen zu dem 20 Kilometer entfernten Restaurant Sombrero, um seinen Personalausweis zu holen, den er gestern dort vergessen hat… Gott sei Dank ist er noch da!!!



An diesem Tag starten wir unsere Tour sehr spät, nämlich um 10:30, bei bereits brütender Hitze!!



Der herrliche Radweg von Terracina lässt uns die Hitze beinahe vergessen und unsere Radlerherzen höher schlagen! In der Ferne kann man bereits den Monte Circeo (541m) erkennen.





Die Brücke über den Fiume Portatore in Porto Badino westlich von Terracina.








Zwischen Porto Badino und San Felice Circeo reihen sich Privathäuser, Pensionen und ausgefallene Hotels mit spitzen Türmchen aneinander und prägen gemeinsam mit alten Pinien das Landschaftsbild. Ein Blick zum nahe gelegenen Meer bleibt uns verwehrt.





Eine kurze Passage auf der stark befahrenen Strada Regionale 148 lässt sich nicht vermeiden…


Auf einer schönen, fußgänger- und radfahrerfreundlichen Brücke überqueren wir den Fiume Sisto.


Weiter geht die Reise vorbei an liebevoll geschwungenen Villen und Mauern mit prächtigen Blüten von Oleandern und Bougonvillas.









Leider fehlt uns die Kraft, um in der Mittagshitze in die Altstadt von San Felice Circeo hochzustrampeln. Daher begnügen wir uns mit dem Lungomare Circe.
San Felice Circeo liegt am Monte Circeo, einem steil aus der Pontinischen Ebene aufragenden Kalkberg direkt am Tyrrhenischen Meer. Er liegt im 1934 gegründeten Circeo-Nationalpark. Der Berg, der ursprünglich tatsächlich eine Insel war, wird nach der Überlieferung mit der Insel der Zauberin Circe gleichgesetzt. In der Guattari-Höhle am Strand von San Felice Circeo wurde 1939 ein fast vollständig erhaltener Schädel des Frühmenschen Neandertaler gefunden. Die Mandibula eines weiteren Neandertaler-Individuums wurde 1950 außerhalb der Höhle gefunden. Überreste von neun weiteren Neandertalern wurden bei Erkundungen in bisher unerforschten Abschnitten der Höhle ab 2019 entdeckt. Laut dem die Forschungen leitenden Archäologen Francesco Di Mario des italienischen Kultusministeriums machen die Funde die Höhle zu einer der bedeutendsten archäologischen Stätten der Altsteinzeit in Europa und der Welt (https://de.wikipedia.org/wiki/San_Felice_Circeo).















Die Gegend ist stark touristisch geprägt und wird vor allem von Italienern besucht. Über die Via Sabaudia geht es in Richtung Circeo-Nationalpark.









Wir durchqueren den bewaldeten Teil des Circeo Nationalparks und wundern uns über soviel Grün trotz Hitze und Wassermangel…





Der 1934 gegründete Nationalpark Circeo ist einer der ältesten der insgesamt 24 Nationalparks in Italien. Er liegt am Tyrrhenischem Meer in der Region Latium rund 90 km südöstlich von Rom. Er erstreckt sich etwa von Pontinia im Norden bis Sabaudia im Süden. Der Park wurde auf Anweisung von Benito Mussolini und auf Anraten von Senator Raffaele Bastianelli gegründet, um die letzten Reste der Pontinischen Sümpfe zu erhalten, die zu jener Zeit urbar gemacht wurden. Er ist der einzige Nationalpark Italiens, der nur eine Ebene und ein Küstengebiet umfasst. Der Park lässt sich in fünf wesentliche Lebensräume unterteilen: den Wald, das Küstengebirge, die Küstendüne, das Feuchtgebiet und die Insel Zannone (https://de.wikipedia.org/wiki/Nationalpark_Circeo).




Quelle: https://www.visititaly.eu/places-and-tours/the-nature-of-lazio-the-circeo-national-park
Entlang der schnurgeraden und endlos langen Strada Lungomare, die sich über die Dünenlandschaft zieht, haben wohlhabende Menschen versteckte Urlaubsdomizile und Luxusvillen realisiert. Zwischen den Privatgrundstücken hat man als Normalsterblicher die Möglichkeit, über Holzstiegen und -stege den Sandstrand mit öffentlichen Bädern zu erreichen.













Immer geradeaus strampeln wir über die Dünenstraße dahin…




Eine heiße Brise weht uns entgegen und wir sind auf der Suche nach einem geeigneten Pausenplatz.





Vorbei am Lago di Paola und der Planstadt Sabaudia, die wir mangels Kräften nicht besuchen, nimmt die Strada di Lungomare einfach kein Ende…






Nördlich des Lago di Caprolace führt uns der Weg über holprige Schotterstraßen ein wenig ins Landesinnere.





Über die ruhige Strada del Mare mit schönem Blick auf den Lago di Fogliano geht es zurück zur Küstenstraße.





Auf der Strada Lungomare geht es wie gehabt weiter: monoton, schnurgerade, kein Schatten, brütende Hitze!! Wir sind endgültig reif für eine Mittagspause!!


Und wir sind froh, die Pause so lange aufgeschoben zu haben, denn das Lokal am Lago di Fogliano kurz nach der Foce del Duca (Verbindungskanal zum Meer) ist sehr zu empfehlen!!







In Lido di Latina fahren wir an eigenwilligen Strandhäusern, die auf Pfählen gebaut wurden, vorbei!





Die Gegend zwischen Lido di Latina und Anzio wirft uns nicht wirklich vom Hocker und um ehrlich zu sein: Die Hitze ist heute fast unerträglich! Wir sind einfach zu spät gestartet und konnten uns nie wirklich abkühlen…





Am späten Nachmittag treffen wir völlig erschöpft in Anzio ein und haben nur noch Kraft, um uns eine Unterkunft zu suchen…









Geschafft!! Mehr geht heute einfach nicht mehr…


BUONA NOTTE!!
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