Wir verlassen unsere Unterkunft „Il Giardino“ bei strahlend blauem Himmel!!




Die Stadt Diamante beeindruckt durch ihre zahlreichen Kunstwerke an Hauswänden und Mauern. Man könnte es länger dort aushalten… Wir sind begeistert, jedoch völlig unwissend ob der interessanten Geschichte und Hintergründe gewisser Bräuche und Traditionen und schießen frohen Mutes ein paar Fotos!














Hier einige, sehr interessante Daten und Fakten über die Stadt und deren Umland:
Diamante liegt 78 km nördlich von Cosenza an der Westküste von Kalabrien. Der Tourismus ist die Haupteinnahmequelle der Einwohner, weitere Erwerbsquellen sind die Fischerei und die Produktion von Zitronat. Diamante gehörte im 15. Jahrhundert zum Besitz der neapolitanischen Fürstenfamilie Carafa. Zu den ältesten Bauwerken zählt ein Turm, der um 1500 nahe der Mündung des Corvino errichtet wurde. Die Chiesa dell’Immacolata Concezione aus dem 17. Jahrhundert beherbergt eine von Gläubigen sehr verehrte Madonnenfigur. Besonders bekannt ist der Ort für seine Wandmalereien, die murales, die 1981 von rund 80 Künstlern gestaltet wurden. 1986 wurden sie von Schriftstellern und Dichtern mit Texten ergänzt. Nach dem Städtchen Diamante ist eine besondere Varietät der Zitronatzitrone, die Diamante-Zitronatzitrone benannt. Die einzige Weltregion, in der diese Varietät angebaut wird, erstreckt sich über einen fast 40 Kilometer langen Küstenstreifen von dem kalabrischen Nachbarort Tortora bis nach Belvedere Marittimo. Zitronatzitronen wie die Diamante-Zitronatzitrone werden zwar vorrangig zu Zitronat verarbeitet, Zitronatzitronen spielen daneben als sogenannte Etrogs innerhalb des Judentums eine rituelle Rolle beim Laubhüttenfest. Der Etrog gehört zu dem im 3. Buch Mose 23, 40 vorgeschriebenen Feststrauß, der aus Palmzweig (Lulav), Myrtenzweig (Hadassim), Bachweide (Arawot) und Paradiesapfel (Etrog) gebildet wird. Die unterschiedlichen Gruppierungen innerhalb des Judentums nutzen verschiedene Varietäten der Zitronatzitrone als Etrog, die Gartenhistorikerin Attlee spricht von mindestens 12 deutlich unterscheidbaren Varietäten. Die Lubawitscher Juden, eine chassidische Gruppierung innerhalb des Orthodoxen Judentums, verwenden als Etrog ausschließlich die Diamante-Zitronatzitrone und sind damit auf die Zitronatzitronen angewiesen, die in der Region zwischen Tortora und Belvedere Marittimo wachsen. Die Bäume werden zwei Mal im Jahr abgeerntet. Die Erntezeit, die in etwa im Monat August stattfindet, wird fast ausschließlich für das Laubhüttenfest verwendet. Es finden sich in dieser Zeit zahlreiche Vertreter dieser Glaubensrichtung im Norden Kalabrien ein, die überwachen, dass die Früchte von Plantagen stammen, die den Anforderungen entsprechen und passende Früchte für die Lubowitscher Gemeinden aufkaufen, die sich heute in aller Welt befinden. Nur ein sehr kleiner Teil der Ernte entspricht den hohen Anforderungen an Etrog. Die für das Laubhüttenfest verwendeten Früchte dürfen keinerlei Spuren von Insektenfraß und eine einheitliche Färbung aufweisen. Perfekte Früchte, die den Anforderungen entsprechen, werden für Preise zwischen 25 € und 250 € gehandelt. Die Verwendung dieser Varietät ist schlüssig: Die jüdischen Migranten, die nach der Eroberung Jerusalems im Jahre 70 n. Chr. in Italien, auf Sizilien, Griechenland und Spanien siedelten, führten dort die Zitronatzitrone ein, die sie zuvor im Heiligen Land angebaut hatten. Die Zitronatzitrone ist generell die erste Zitruspflanze, die auf dem europäischen Kontinent angebaut wurde. Jedes Jahr findet in den ersten Septembertagen das „Festival del peperoncino“ (Chili-Festival) statt. Es ist ein kulturelles und gastronomisches Festival, das seit 1992 stattfindet. Der Journalist Enzo Monaco konzipierte es anlässlich des 500. Jahrestages der Entdeckung Amerikas, ein Ereignis, das an die Einführung von Paprika und Chili in Europa und in der kalabrischen Küche erinnern soll (https://de.wikipedia.org/wiki/Diamante_(Kalabrien)).
Diamante gefällt uns so gut, dass wir uns noch vor der Abfahrt einen Cappuccino in der Bar Spinelli am Corso Vittorio Emanuele genehmigen.







Das gemütliche Dahincruisen am Lungomare von Diamante bei strahlendem Sonnenschein mit Blick auf den dunklen Sandstrand und das Meer ist ein berauschender Start in den Tag. Wir fühlen uns frei und energiegeladen!!! (noch…)





Bald gelangen wir auf die Viale Glauco, wo zunächst noch relativ wenig Verkehr ist und auch genug Platz an der Seite. Nördlich von Cirella verfolgen wir einen einsamen Radfahrer und nützen seinen Windschatten. Der Verkehr wird dichter und schwere LKWs überholen uns, was ich überhaupt nicht mag!! Nach kurzer Beratung finden wir südlich von Scalea eine Alternativroute über die Via Fiume Lao und radeln entspannt und erleichtert dort weiter…





In Scalea, einem netten Städtchen ca. 20 km nördlich von Diamante, treffen wir auf einen Wochenmarkt, der Karins Herz (aber natürlich auch meines!) höher schlagen lässt!







Während sich Karin um den Einkauf für unsere Jause kümmert, nutze ich die Gelegenheit und plaudere mit den Marktstandlern…. Angelo ist neugierig und will wissen, welche Augenfarbe ich habe und nimmt mir kurzerhand die Brille ab. Hihi… Karin hält alles fest!




Weiter geht es bergauf an der historischen Altstadt von Scalea vorbei. Alles kann man sich leider nicht anschauen…


SCALEA: Umgeben von Meer und Bergen bildet die historische Altstadt mit ihrer langen Treppe (lat. scala, daher auch der Name Scalea) einen gelungenen Gegensatz zum modernen Zentrum am Ufer des Tyrrhenischen Meeres. Der Küstenturm Torre Talao ist das Wahrzeichen der Stadt Scalea (https://de.wikipedia.org/wiki/Scalea).


Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Scalea
Wir umfahren die verkehrsreiche SS18 über die Via Caravaggio und nehmen dafür einige Höhenmeter in Kauf… Dafür werden wir aber mit einer herrlichen Aussicht belohnt!!





In Süditalien immer wieder anzutreffen: Zaunteile aus alten Lattenrosten!!

Landwirtschaftliche Betriebe, vor allem mit Viehwirtschaft, werden von uns genau unter die Lupe genommen! Dieser Kuh geht‘s halbwegs gut…

Unsere Reise führt uns zu einer besonderen Sehenswürdigkeit in Kalabrien, nämlich zum Arco Magno in der Nähe der Ortschaft San Nicola Arcella. Dazu geht es zunächst lange in Serpentinen abwärts zum Meer. Wenn man zurückschaut, sieht man die gewaltige Straßenbrücke der SS18!




Zwei wunderschöne, feine Kiesstrände (Spiaggia di San Nicola Arcella) werden durch einen Felsen getrennt.


Beim nördlichen, dem Arco Magno näher gelegenen, Strand freuen wir uns über das offene Restaurant „La Marinella“, wo wir unsere Räder stehen lassen können.



Voll motiviert machen wir uns auf zu unserem begehrten Badespot, dem Arco Magno! Dazu müssen wir aber vorher diesen Felsen bezwingen, denn dahinter liegt der Naturbogen aus Fels.


Wir gehen an diesem kleinen Felsentor vorbei und weiter die schön angelegten Stufen hinauf. Ein paar Leute kommen uns entgegen und meinen, der Zugang sei gesperrt…


Das können wir fast nicht glauben, gehen unbeirrt weiter und genießen den Ausblick auf Strand und Meer!


Tatsächlich stehen wir etwas verdattert und MEGA-enttäuscht vor einem wegen Winterruhe verschlossenen Tor!!! (Wir haben Ende Oktober…) Mein erster Gedanke ist: „Wie kommen wir da drüber? Ich fahre ja nicht 400 Höhenmeter zu einem Strand hinunter, um dann unverrichteter Dinge wieder hoch strampeln zu müssen!!“ Gott sei Dank ist Karin immer für alles zu haben und sofort bei meinem Vorhaben dabei!! Vor lauter Adrenalin im Blut vergesse ich ganz darauf Fotos zu machen. Es ist nicht schwer, über das Eisentor zu klettern. Wir stecken unsere Badeutensilien durch die Gitterstäbe und steigen (unter Beobachtung der Badegäste am Strand) ganz einfach drüber. Nichts ist leichter als das und in diesem Moment gibt es auch nichts Aufregenderes als das. Wir haben einen Riesenspaß und kuttern und lachen in einer Tour…. Auf der anderen Seite und ein paar Meter weiter oben erwartet uns dieser wunderschöne Ausblick!


Danach geht`s einen nett angelegten Weg hinunter zum begehrten Zielobjekt:


Arco Magno, der große Bogen!!!

Und das Sensationelle daran ist: Wir sind MUTTERSEELENALLEIN und werden unseren Bikini NICHT benützen müssen!!!! Völlig aus dem Häuschen posieren wir vor dieser hinreißenden Naturkulisse!!!!





Vom Arco Magno führt ein Weg durch einen niedrigen und schmalen Höhlengang zu einem weiteren Felsbogen, Arco di Enea, der eine bezaubernde Durchsicht zum Meer bietet. Gleich daneben liegt ein einsamer, eher dunkel gefärbter, feiner Kiesstrand, wo wir eine Jausenpause einlegen. Wir verspeisen die Köstlichkeiten, die wir zuvor am Markt in Scalea gekauft haben… Oliven, Tomaten und Käse – einfach herrlich!!! Man beachte den Hangrutsch auf der gegenüberliegenden Seite der Bucht! Diese Mure hat die Verbindungsstraße nach Maratea, unserem heutigen Etappenziel, verschüttet und unpassierbar gemacht. Gott sei Dank erfahren wir dies schon frühzeitig und planen bereits unsere Zugfahrt von Praia a Mare nach Maratea.




Beim Rückweg kann ich nicht widerstehen und muss einfach noch einmal ins Wasser springen…

Ein Blick zurück auf den Arco di Enea und unseren Jausen-Strand…




Zurück müssen wir ja auch noch über das versperrte Tor 🙈! Diesmal werden wir nicht nur vom Strand aus, sondern auch direkt vor Ort beobachtet, haben aber trotzdem die Nerven und machen Fotos…



Erleichtert und voller schöner Bilder im Kopf kommen wir zurück zum Strand von San Nicola Arcella, wo Karin noch einmal ins Meer hüpft und ich mir das Geschimpfe eines Italieners anhören muss, der sich über unsere Kletteraktion aufregt. Illegal hin oder her, wir sind froh, dass wir den Arco Magno gesehen haben!!!


Es erwartet uns eine kräfteraubende Bergetappe mit Blick auf den Strand von San Nicola und den südlichen Gipfel der Serra La Limpida (1077m).




Wir fahren weiter bergauf, immer in Richtung Praia a Mare.






Die Abfahrt nach Praia a Mare ist an diesem strahlend schönen Tag einfach wunderbar! Mit einem Schmunzeln auf den Lippen und wehenden Haaren genießen wir die Aussicht auf die Insel „Isola di Dino“ und die schwarzen Felsen der kleinen Halbinsel Punta di Fiuzzi.







Ganz allein streifen wir die lange, etwas verwilderte Strandpromenade von Praia a Mare entlang, bis wir rechts abbiegen und direkt zum Bahnhof steuern.





Die Strecke von Praia a Mare bis Maratea legen wir mit dem Zug zurück. Der Bahnhof in Praia Ajeta Tortora verfügt über eine barrierefreie Rampe als Zugang zu den Bahnsteigen!! Wir finden das für eine kleine Stadt wie Praia sehr fortschrittlich!! Übrigens ist Praia a Mare die letzte Stadt in Kalabrien! Der Zug wird den Fluss Noce überqueren, der die Grenzelinie zwischen der Region Basilikata und Kalabrien bildet!




In Maratea (die überübernächste Station nach Praia) sieht die Sache schon wieder ganz anders aus… Wir müssen Taschen und Räder über ewig lange Treppen schleppen.


Die Altstadt von Maratea liegt am Berghang des 623 Meter hohen Monte San Biagio, auf dem die 21 Meter hohe Christusstatue schon von Weitem zu sehen ist. Wir wollen irgendwo in Maratea unsere Taschen deponieren und auf Geheiß meiner Instagram-Bekanntschaft @one_drawing_a_dayy bis ganz hinauffahren. Sie meinte, es wäre ein magischer Ort…


Maratea ist die einzige Stadt der Region Basilikata, die am Tyrrhenischen Meer liegt. Die Altstadt präsentiert sich einladend, aber etwas verschlafen mit meist zweistöckigen, bunten Häusern, schönen Straßenlaternen, kleinen Geschäften und pompösen Kirchen. In der Bar an der Piazza Principale kaufen wir Wasser und fragen so nebenbei, ob wir unsere Taschen für zwei bis drei Stunden hier deponieren können. Keiiiin Problem!!! Die netten Inhaber sind auch so freundlich und kümmern sich sogleich um eine Unterkunft für uns. Wie könnte es anders sein… Wir sind seit Beginn unserer Reise solche Glückspilze und freuen uns gerade einen Hax`n aus, dass alles so leicht und geschmiert funktioniert! Besser geht’s fast nicht: Die Unterkunft von Michele „La stanza dell’angolo“ befindet sich gleich nebenan!




Die Straße auf den Monte Biagio bietet traumhafte Ausblicke auf die Küste und das Meer, aber auch in die Gebirgswelt des Apennin. Mit der Sonne im Rücken werfen wir lange Schatten auf den Asphalt, was bedeutet, dass wir nicht trödeln dürfen. Ohne Gepäck fühlt sich das Radeln viel leichter an, aber nach dem anstrengenden Tag, den wir bereits hinter uns haben, ist der Anstieg dennoch kein Spaziergang. Bei aller Anstrengung entgehen mir jedoch nicht die Frühlingsblumen am Straßenrand (man beachte: Wir haben Ende Oktober!!).








Seit 1942 gibt es eine befahrbare Straße bis zum Gipfel des Monte Biagio (https://de.wikipedia.org/wiki/Christus_von_Maratea). Gott sei Dank wissen wir zu diesem Zeitpunkt nichts vom Alter der Straße, denn wer weiß, wie regelmäßig solche Objekte gewartet werden…


Die von zahllosen Stützen getragene Straße windet sich in acht Haarnadel-Serpentinen bis zu einem großen Parkplatz.







Wir fahren weiter bis zur Basilica di San Biagio (Basilika San Blasio).

Von der Basilika führt nur noch ein Spazierweg mit vielen Stufen zur Christusstatue, die man schon von weitem sieht. Wir schieben bzw. tragen unsere Räder…



Wir beeilen uns, damit wir noch vor Sonnuntergang oben sind…
Der Christus von Maratea (italienisch: Statua del Redentore oder Cristo Redentore) ist eine gut 21 Meter hohe Christus-Statue in Maratea. Die Statue wurde von 1963 bis 1965 vom Florentiner Bildhauer Bruno Innocenti aus einer Spezialmischung von Zement und weißem Carrara-Marmor geschaffen. Sie steht auf dem Gipfel des Monte San Biagio (623 m) gegenüber der Basilika San Biagio. Sie ist eines der Wahrzeichen Marateas. VORGESCHICHTE: Auf dem felsigen Gipfel des San Biagio erheben sich die Ruinen des antiken, längst unbewohnten Maratea. 1806 wurde die befestigte Zitadelle von 4.500 französischen Soldaten angegriffen. 1907 wollte man dieses Ereignisses mit der Errichtung eines Eisenkreuzes auf dem höchsten Punkt des Berges gedenken. Dieses Kreuz wurde dann regelmäßig vom Blitz getroffen und stürzte um. 1942 entwickelte der Bürgermeister Biagio Vitolo ein neues Gedenkkreuz, diesmal aus Beton und mit Blitzableitern versehen, um es an die Stelle des Eisenkreuzes zu setzen. Das neue Kreuz wurde realisiert in Verbindung mit dem Bau der ersten befahrbaren Straße zur Basilica San Biagio, von der aus eine Allee zum Gipfel des Berges führt. Als im Jahr 1953 in Maratea mit Hilfe der Cassa del Mezzogiorno die Industrialisierung begann, entwickelte Stefano Rivetti die Idee, das Gedenkkreuz durch ein großes Denkmal für Christus, den Erlöser, zu ersetzen. Am 5. September 1961 richtete er einen Brief an die Stadtverwaltung, worin er seine Absichten darlegte. Der Stadtrat genehmigte den Bau unter der Bedingung, dass das Gedenkkreuz zuerst abgebaut und konserviert würde. Es wurde im September 1963 an einem anderen Standort wieder aufgebaut. Mit der Projektarbeit wurde der Künstler Bruno Innocenti, Professor am Institut für Bildende Kunst in Florenz, betraut. Die Bauarbeiten begannen im November 1963 und dauerten bis zum Frühjahr 1965. Nach Vollendung des Baus gab es für die Statue keine Einweihungsfeier. Denn bei den Kommunalwahlen 1964, an denen zwei rivalisierende Parteien teilnahmen, trug jene den Sieg davon, die den Interessen Rivettis und seiner Leute entgegenstand. Es herrschte ein Klima der Kälte und Feindseligkeit, das sich unter anderem im Verzicht auf eine Einweihungsfeier des Denkmals ausdrückte.Trotzdem übernahm die Christusstatue, wenn auch still und leise, sogleich eine führende Rolle in der Welt der Kunst Marateas. Das Monument befindet sich auf dem höchsten Punkt des Monte San Biagio, dessen Spitze mehrere hundert Meter über die steilen Klippen des Hafens von Maratea aufragt. Die Figur misst von den Füßen bis zum Scheitel 21,13 Meter. Die Spannweite der ausgebreiteten Arme beträgt rund 19 Meter. Der Kopf ist drei Meter hoch. Die Figur wiegt rund 400 Tonnen. Die Konstruktion beruht auf einem Stahlskelett, während das Fundament einige zehn Meter tief in den Boden hineinreicht. Auf der Stahlkonstruktion ruht eine oft über 20 Zentimeter dicke Schicht aus Beton und Flocken von Carrara-Marmor. Die Statue hat keinen Sockel; sie erhebt sich direkt aus dem nackten Felsen. Links ist der Fuß des Christus sichtbar, rechts reicht sein Gewand bis auf den Boden. Der Körper der Statue ist leicht nach vorn gebeugt, so dass aus der Ferne die optische Täuschung entsteht, als beobachte sie das Meer, während sie in Wirklichkeit auf die Basilika S. Biagio und das Hinterland blickt. Im Erzählband Simultan von Ingeborg Bachmann (1972) findet sich die Hauptfigur unvermittelt in der Gegenwart des Monuments, nachdem sie in Begleitung ihres Partners den Gipfel des Berges erklommen hat. Der Christus von Maratea wurde von Bachmann in ein Sinnbild eines Richters verwandelt, der die Protagonistin, eine stolze Feministin, in die „patriarchale Realität“ zurückwirft. Der Christus von Maratea taucht auch in „Der Zeuge aus Stein“ (Il testimone di pietra) auf, einem Krimi von Raffaele Ruggiero aus dem Jahr 2008 (https://de.wikipedia.org/wiki/Christus_von_Maratea).


Wir schaffen es gerade noch rechtzeitig und werden mit einem atemberaubenden Ausblick belohnt! @one_drawing_a_dayy hatte recht, als sie meinte, dieser Ort wäre etwas Besonderes!!





Die Christusstatue ist für viele Menschen ein Ort der Einkehr und des Trostes…





Wir sind so berührt und beeindruckt von der Magie dieser Zement-Marmor-Figur, dass wir es ihr gleich tun und die Arme ausbreiten. In diesem Moment fühle ich mich mit dem Himmel und dem ganzen Universum tief verbunden. Es ist ein besonderer Augenblick für Karin UND mich!!


Als wir diesen spirituellen Ort verlassen, schenkt uns der Himmel noch einen Abschiedsgruß…

Ohne Worte…

Die Abfahrt in der Dämmerung ist schon ganz schön frisch…

Nach Bezug unseres Zimmers bei Michele machen Karin und ich noch Maratea unsicher. Wir spazieren durch ausgestorbene, teils spärlich beleuchtete, mittelalterliche Gässchen rund um die Kirche Santa Maria Maggiore…














Am anderen Ende der Stadt finden wir ein ausgezeichnetes Lokal mit ausgewählten, lukanischen Spezialitäten und Köstlichkeiten.



Am Heimweg entdecken wir das schnuckelige Geschäft „Divino“ oder „Borgo dei Sapori“, das von Biagio und seiner Frau aus Georgien liebevoll gestaltet und eingerichtet wurde. Ich entdecke ein paar unverkäufliche, venezianische Holztabletts, die ich mir sofort kaufen würde. Wochen darauf bekomme ich von Karin ein Packerl mit genau einem solchen Tablett darin. Sie hatte bereits eines und wollte es mir unbedingt schenken. Grazie, cara amica!!!









Richtig erschöpft von dem ereignisreichen Tag schlendern wir zu unserer Unterkunft und werden zur Feier des Tages auch noch von einem Feuerwerk überrascht!!! Wir fühlen uns angesichts aller Erlebnisse und Eindrücke an diesem einen Tag reich beschenkt und überglücklich!!! Da fällt mir ein schöner Spruch ein, der gerade dazupasst:
“ Es blitzt ein Tropfen Morgentau im Strahl des Sonnenlichts; ein Tag kann eine Perle sein und ein Jahrhundert nichts. “
Gottfried Keller aus dem Gedicht „Die Zeit“



GRAZIE E BUONA NOTTE!!
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