1. Tag: Bus- und Zugreise Villach – Livorno, Livorno – Viareggio, 57 km, 90 Hm

Bei dieser, meiner 13. Etappe, ist zum zweiten Mal Karin mit von der Partie! Sie ist so herrlich unkompliziert und immer gut drauf, dass es eine Freude ist mit ihr zu reisen!! Es sind Herbstferien und es könnte auch frisch werden… Daher sind wir mit Stirnbändern und dicken Jacken ausgestattet!

Vollbepackt und gut gelaunt radeln wir um 4:15 bei Nebel (es ist Ende Oktober!) zum Bahnhof in Villach.

Der Flixbus bringt uns ganz komfortabel bis nach Venedig Mestre! Der Radträger des Busses ist defekt, daher wird Karins Rad, so wie meines (ich bestehe darauf!), in den Kofferraum gelegt…

In Venedig Mestre angekommen verpacken wir unsere Bikes zügig in die praktischen Radtaschen, denn um 8:40 fährt unser Zug (Frecciarossa) bereits in Richtung Neapel ab! Wir sind mittlerweile schon Routiniers und die Prozedur verläuft konzentriert und ganz entspannt…

Um ca. 13:00 befinden wir uns bereits in Livorno, der Stadt, die bei der letzten Etappe mein Zielpunkt war. Ich kenne bereits den Bahnhof, den Radweg von Süden kommend (wunderschön!!) und ein wenig das Zentrum. Ich habe vor unserer Abfahrt eine meiner Linsen verloren. Daher trage ich eine Doppelbrille: Die Sonnenbrille wird über der Sehbrille mit Tixo zusammengeklebt!! Ist keinem aufgefallen…

Über Radwege verlassen wir den Bahnhof in Richtung Zentrum…

Im Norden von Livorno, wo sich das Industrieviertel befindet, gibt es keinen Radweg mehr, die Straßen werden enger und der Verkehr dichter!

Hier befindet sich auch der Frachthafen von Livorno, wo tausende Kontainer darauf warten, verladen zu werden.

Nördlich des Hafens zwischen Calambrone und Tirrenia beginnt ein begrünter Küstenstreifen mit zahlreichen Naturbädern, Privathäusern und etlichen Hotels…

In Marina di Pisa machen wir eine kurze Trinkpause.

Wir radeln bis zur Mündung des Arno ins Ligurische Meer!

Ein traumhafter Radweg führt uns entlang des Flusses Arno mit viel Schilf nach Pisa.

In Pisa gibt es schön gepflegte Radwege bzw. Einbahnen für Autos mit einer eigenen Spur für Radfahrer.

Natürlich besichtigen wir auch den schiefen Turm und den wunderschönen Dom mit Baptisterium! Es ist ein Erlebnis, das man sich mit vielen anderen Touristen teilen muss, aber es zahlt sich absolut aus!!

Der Schiefe Turm von Pisa (Torre pendente di Pisa) ist das wohl bekannteste geneigte Gebäude der Welt und Wahrzeichen der Stadt Pisa in Italien. Der Turm war als freistehender Glockenturm (Campanile) für den Dom in Pisa geplant. 12 Jahre nach der Grundsteinlegung am 9. August 1173, im Jahr 1185, als der Bau bei der dritten Etage angelangt war, begann sich der Turmstumpf in Richtung Südosten zu neigen. Daraufhin ruhte der Bau rund 100 Jahre. Die nächsten vier Stockwerke wurden dann mit einem geringeren Neigungswinkel auf den bereits bestehenden Stockwerken gebaut, um die Schieflage auszugleichen. Danach musste der Bau nochmals unterbrochen werden, bis 1372 auch das Glockengeschoss vollendet war. Der Grund für seine Schieflage liegt in dem Untergrund aus lehmigem Morast und Sand, der sich unter dem Gewicht verformt. Neuesten Ausgrabungen zufolge steht der Turm am Rande einer ehemaligen Insel direkt neben einem antiken, zur Bauzeit bereits versandeten Hafenbecken. Die Schieflage des Turms beträgt nach dem Ende der Sanierungsarbeiten rund vier Grad, entsprechend einer Auslenkung an der Spitze von 3,9 m (bei rund 55,8 m Höhe). Im Inneren des Turmes hängt ein Lot, das oben in der Mitte befestigt ist und durch die Schieflage unten beinahe die Seitenwand berührt. Im Jahre 1987 wurde das Ensemble auf der Piazza del Duomo aus dem Turm, dem Dom, dem Baptisterium und dem Camposanto von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt (https://de.wikipedia.org/wiki/Schiefer_Turm_von_Pisa).

Ich würde noch gerne den Dom besichtigen, werde aber von einem unfreundlichen Aufseher aufgrund meines Fahrrades des Platzes verwiesen… Ein Grund, noch einmal ohne Rad nach Pisa zu kommen!

Aus Mangel an Brücken über den Serchio sehen wir uns gezwungen, die Strada Statale 1 Aurelia zu nehmen, die teils stark befahren ist. Die Fahrzeuge überholen uns aber in moderatem Tempo und mit genügend Abstand, sodass wir uns sicher fühlen. In Migliarino Pisano zweigen wir auf die Via dei Pini und später auf die Via del Mare in Richtung Meer ab, wo wir quasi alleine unterwegs sind!!

Wir durchqueren mehrere kleine Pinienwälderund Naturgürtel, wie die Riserva di Bocca di Serchio oder die Riserva della Bufalina oder die Riserva della Lecciona, die zu den nördlichen Ausläufern des Parco Naturale di Migliarino zählen.

Nördlich an den breiten Waldstreifen der Riserva della Lecciona angrenzend, liegt die Stadt Viareggio, unser heutiges Tagesziel!

Sonnenuntergang in Viareggio und meine Kinder Marie (19) und Gianluca (23) sind, wie bei jedem Sonnenauf- oder Sonnenuntergang auf dieser Reise um den Stiefel, in Gedanken bei mir!!

In Viareggio verfehlen wir die Richtung zur Restaurantmeile und begnügen uns daher mit einer großen und köstlichen Auswahl von Cichetti und Stuzzichini!!

Wir sind von dem langen Tag seeeehr müde und wünschen allen:

BUONA NOTTE!!

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