Wie jeden Tag sitzen wir schon VOR Sonnenaufgang auf unseren Rädern. Die Strandpromenade und der Sandstrand von Crotone liegen still vor uns…








Unser erstes Ziel am heutigen Tag ist Capo Colonna. Das Kap liegt zwölf Kilometer südöstlich von Crotone und kann auf eine Jahrtausende alte Geschichte zurückblicken.
Crotone und Capo Colonna: Das antike Kroton wurde Ende des 8. Jahrhunderts v. Chr. von achäischen Griechen nahe dem heutigen Stadtzentrum gegründet und entwickelte sich zu einer reichen Polis. Es war Teil der sogenannten Magna Graecia. 12 Kilometer südöstlich von Kroton liegt die Landspitze Capo Colonna, das antike Lakinion mit seinem Heraheiligtum, bekannt als Versammlungsstätte des Italiotischen Bundes, eines Zusammenschlusses der griechischen Städte gegen die Italiker. Viele berühmte Athleten der antiken Olympischen Spiele, darunter der berühmte Ringer Milon, stammten aus Kroton. Um 530 v. Chr. ließ sich der Philosoph Pythagoras in Kroton nieder und gründete die Gemeinschaft der Pythagoreer. Bereits im 5. Jahrhundert v. Chr. erfreute sich die medizinische Schule von Kroton großer Berühmtheit. Durch den Ersten Punischen Krieg wurde Kroton wenig mitgenommen. Um 215 v. Chr. besaß die Stadt wohl noch mehr als 2000 Einwohner. Inzwischen hatte der Zweite Punische Krieg begonnen. Als nach der römischen Niederlage in der Schlacht bei Cannae (216 v. Chr.) die Bruttier und Lukaner zu den Karthagern übergingen, hielten die Griechen zunächst am Bündnis mit den Römern noch fest. Das Volk hätte wohl gern die Herrschaft gewechselt, des Adels Interesse war jedoch mit den Römern verknüpft. Indessen wurde Kroton bald von den Bruttiern, welche die Stadt mit Ausnahme der Burg eroberten, gewaltsam zum Anschluss gezwungen. Die Optimaten hielten sich zwar noch eine Zeitlang in der Burg, mussten dann aber kapitulieren und nach Locri übersiedeln. Dagegen erhielt Kroton bruttische Kolonisten, wodurch das griechische Element der Stadt weiter herabgedrückt wurde. Gegen Kriegsende, als Hannibal immer mehr an Terrain verlor und sich in Bruttium auf die Defensive beschränken musste, war Kroton wegen seiner günstigen Lage am Meer einer der Hauptstützpunkte der punischen Armee. So stand es im Mittelpunkt des Krieges und hatte erneut viel zu leiden. Zur Stärkung seiner Position ließ Hannibal 2500 karthagisch gesinnte Thurier in die entvölkerte Stadt umsiedeln. Als Kroton nun sein Hauptquartier war, errichtete Hannibal eine zweisprachige Inschrift im Tempel der Hera Lakinia, eine Schilderung seiner Taten, die der Geschichtsschreiber Polybios einige Jahrzehnte später noch sah, aber davon nur einen kleinen Teil exzerpierte, der die Truppenstärken der punischen Armee in Spanien und Libyen zu Beginn des Kriegs aufzählt. Vermutlich wurde die Inschrift 70 v. Chr. bei der Plünderung des Heiligtums durch Piraten zerstört. Als Hannibal Italien 202 v. Chr. verließ, wurde den griechischen Städten, so auch Kroton, nominell verziehen. Allerdings musste die Stadt einen Streifen Ackerland abtreten, das 194 v. Chr. an römische Veteranen verteilt wurde. Nach und nach verlor die Stadt ihren griechischen Charakter und büßte auch ihre ökonomische Relevanz ein, einzig der Hafen blieb bedeutend. 982 wurde Kaiser Otto II. von den Sarazenen in der Schlacht am Kap Colonna bei Crotone vernichtend geschlagen. Nach der Schlacht von Civitate wurde Crotone von den Normannen eingenommen. Mit dem Normannenreich fiel auch Crotone 1194 an die Staufer. Von 1282 bis 1860 gehörte Crotone zum Königreich Neapel bzw. zum Königreich beider Sizilien. Doch waren die Könige weit weg; als deren Lehnsmänner übten Adelsfamilien eine fast unbeschränkte Herrschaftsgewalt aus, so in Crotone und dessen Umland, in der sogenannten Markgrafschaft Crotone (Marchesato di Crotone bzw. Marchesato crotonese) seit 1390 die Familie Ruffo. 1992 wurde die Provinz Crotone von der Provinz Catanzaro getrennt (https://de.wikipedia.org/wiki/Crotone).
Die Fahrt zum Kap ist bei Sonnenaufgang atemberaubend schön!! Ein paar freilaufende, aber harmlose Hunde bellen uns beim Vorbeifahren an, was uns aber nur kurz aus unserem Staunen aufschrecken lässt.





Der Leuchtturm und die einzig übriggebliebene Säule vom einstigen Hera-Tempel erstrahlen im Licht der aufgehenden Sonne. Welch grandioses Spektakel an einem besonderen Ort!!





Die spärliche Flora am Capo Colonna…



Die Grundmauern des Heraheiligtums….


Mittlerweile bin ich ein Fan von Leuchttürmen!


Auch hier ist der Müll in der Landschaft LEIDER allgegenwärtig…


Wir fahren an einem kreativ gestalteten Zaun(teil) vorbei…

Mein Mann Harald und ich on the road. Einträchtig fahren wir dahin…



Ein Blick zurück auf die Landspitze des Capo Colonna.

Wir durchqueren die Halbinsel von Capo Rizzuto und treffen ob des schönen Asphalts auf eine freudig winkende Rennradgruppe.



Vom Örtchen Le Castella haben wir uns zunächst nicht viel versprochen nach den eher ernüchternden Ortschaften der letzten Tage.





Das Aragonen-Kastell von Le Castella liegt jedoch malerisch auf einer kleinen Insel, die mit dem Festland nur durch einen Damm verbunden ist. Wir sind uns einig, dass die Bar mit diesem grandiosen Ausblick unser Frühstücksplatz sein soll.






Ich quatsche mit zwei netten Rennradlern aus Crotone, Alessandro und Antonio, die uns die Ortschaft Soverato als Geheimtipp empfehlen.

Weiter geht‘s auf der relativ stark befahrenen Strada Statale 106 Jonica bis Botricello.



Von Botricello bis Catanzaro Lido wird der Verkehr immer stärker und die Straße verjüngt sich immer wieder, sodass es für Radfahrer teils grenzwertig eng wird. Es sei zu erwähnen, dass es hier keine Alternativroute gibt, da die SS 106 Jonica die einzige Küstenstraße ist. Man müsste wirklich SEHR großräumig über das Landesinnere ausweichen. In Catanzaro Lido legen wir eine wohlverdiente Mittagspause ein.




Im ersten Lokal werden wir von Kindergeschrei und lauter Musik genervt.

Im geschmackvoll eingerichteten Vistamare fühlen wir uns wohl und essen auch gut. Die Räder können wir auf der Terrasse stehen lassen, solange wir am Strand sind.





Zwei Liegestühle, ein Schirm, Strand und Meer – was will das Herz mehr!!??



Bevor es um ca. 18:00 Uhr wieder los geht, gönnen wir uns noch ein Coke auf der Vistamare-Terrasse…



Der Plan ist, den Tunnel bei Catanzaro Lido zu umfahren und in Staletti, das auf der vor uns befindlichen Bergkette liegt, zu übernachten.


Zum zweiten Mal auf dieser Reise stoßen wir allerdings auf unbefahrbare Nebenstraßen, die ins Landesinnere führen. Die Steigung liegt hier jenseits der 20%, der Untergrund ist uneben bis lose und wir müssen weite Strecken schieben.









Schon relativ nah am Ziel treffen wir einen Winzer mit seinem Hund. Der Mann tuckert mit seinem Fiat die steile Straße herauf und meint, dass wir hier nicht weiter fahren können, da der Weg immer steiler und unwegsamer werde.


Unbeirrt durch seine Worte versuchen wir es dennoch und rechnen mit einem Wanderweg, auf dem wir unsere Räder eben ein wenig tragen werden müssen. Als der Pfad in von Dornen und Gestrüpp verwuchertes, noch steileres Gelände mit losem Sand und grobem Schotter übergeht, ergeben wir uns und fahren zurück an die Küste.





Wir steuern den Ort Copanello an, wo wir eine nette Unterkunft in einer Ferienbungalow-Anlage finden. Leider tropft es in der Nacht von der Klimaanlage aufs Bett…



Im hoteleigenen Restaurant gibt es noch ein köstliches Mahl auf der Strandterrasse.




Ein paar Vierbeinerbilder werden noch geschossen und an unsere Katzenliebhaberin Marie geschickt 😻.


BUONA NOTTE!!!
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